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Höfetour zwischen Milchviehbetrieben und Möhrenhandel

2017 Erdkunde LK Hoefetour 1Der Leistungskurs Erdkunde der Q1 von Herrn Meyer begab sich am vergangenen Freitag auf eine Exkursion zum Thema „Landwirtschaft auf der Bedburdycker Lössplatte – unterschiedliche Facetten regionaler Landwirtschaft“. Dank des Engagements von Simon Schulte, der durch seine engen Verbindungen nach Steinforth-Rubbelrath bekannte Betriebe im Vorfeld angefragt hatte nach einem möglichen Unterrichtsgang, wurde den Schülern passend zum aktuellen Unterrichtsthema vor Augen geführt wie Landwirtschaft im 21. Jahrhundert funktioniert.
An der ersten Station, dem Milchviehbetrieb Humpesch, wurde die enge Verknüpfung zum Unterrichtsthema „Strukturwandel-in der Landwirtschaft“ nach wenigen Minuten deutlich als Max Humpesch, Sohn des Betriebs und derzeit Student der Agrarwissenschaften in Bonn, der Gruppe den vollautomatischen Melkrobotor erklärte und über den Druck sprach, dem die Landwirte heute ausgesetzt sind durch Preisregulierungen als auch bürokratischen Hürden. „Wir haben das Tal durchschritten und kommen jetzt wieder zurecht. Viele Betriebe haben allerdings aufgegeben“, referierte Humpesch über die Auswirkungen der damaligen Milchquote, die 2015 abgeschafft wurde. Bei einem derzeitigen Milchpreis von 35 Cent pro Liter bleibt der Markt für die Bauern aber angespannt.
Des Weiteren machte der Referent mit einem Blick in die Zukunft deutlich wie die Milchwirtschaft in Zukunft funktionieren wird indem er auch Stellung bezog zu Abläufen der Zucht, der zunehmenden Spezialisierung und vor allem der zunehmenden Digitalisierung. So erhält Humpesch, der sich aktuell in seiner Bachelorarbeit mit einem möglichen Importverbot von Soja auseinandersetzt, bei einem technischen Fehler des Melkrobotors eine Nachricht auf sein Smartphone, um schnell vor Ort zu sein. Abschließend machte Humpesch deutlich, dass Milchviehbetriebe in der Region eher selten sind, da die Bodenqualität zu gut ist in dieser lössgeprägten Region. Da ist es nur logisch, dass der Betrieb neben dem Milchvieh außerdem Ackerbau betreibt auf circa 100 ha Fläche, was gleichzusetzen ist mit der Größe von 130 Fußballfeldern.
Nach diesem interessanten Einstieg begab sich die Gruppe dann zum Bauernhof Nilgen-Schmitz, der in der Region mittlerweile für seinen Ziegenkäse als auch die Ziegenmilch bekannt ist. Christine und Clemens Schmitz begrüßten die Schüler und erläuterten zunächst die Umstände der Umstrukturierung des Betriebs mit Schwerpunkt auf die Ziegenhaltung: „Unser Sohn vertrug keine Kuhmilch und so haben wir mit den Ziegen angefangen. Heute ist dieser Markt als Nische anzusehen, die in unserer Region nicht so häufig vorhanden ist.“, so Clemens Schmitz. Nach dem Einstiegsvortrag und der anschließenden Führung durch die Käserei, auf der deutlich wurde wie aufwändig der Melkprozess ist und wie viele Melkeinheiten benötigt werden, um Frisch- oder Hartkäse herzustellen, führte Schmitz die Gruppe zu den Ziegen, was für die Oberstufenschüler ein echtes Erlebnis darstellte, da nach diversen Streicheleinheiten an einer gedeckten Tafel eine Auswahl des Sortiments gratis verköstigt werden konnte.
Gestärkt begab sich der Leistungskurs zur letzten Station, dem Möhrenhandel Humpesch, ebenfalls in Steinfort ansässig. Mit 6500 Tonnen Lagerkapazität ist der Betrieb einer der größten Möhrenhändler in Nordrhein-Westfalen. „Unser Betrieb ist gänzlich computerüberwacht“ machte auch Philipp Humpesch die Bedeutung der Digitalisierung nochmals deutlich. Mit 2 Mio. Kilowatt Stromverbrauch ist die Lagerung der Möhren bei durchgängig 0,4-0,5 °C besonders energie- und kostenintensiv. So ist es nicht verwunderlich, dass der Betrieb sich bereits frühzeitig dazu entschieden hat, mithilfe eigener Photovoltaikanlagen etwas autarker aufzustellen. „400000 Kilowatt produzieren wir selber, um dem steigenden Kostendruck auf dem Strommarkt entgegen zu wirken.“ Mit dieser Aussage wurde den interessierten Schülern erneut klar wie vernetzt die Geographie sich immer wieder darstellt. Umso deutlicher wurde, dass Exkursionen insbesondere in den Gesellschaftswissenschaften dazu beitragen, die Lebenswirklichkeit erfahrbar zu machen.

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